Rezension "Die Wächter" von John Grisham


Heyne Verlag; ISBN: 978-3453272217; 448 Seiten; 02.03.2020 erschienen

Ich habe mich mit diesem Buch sehr schwer getan, weswegen ich mich dazu entschieden habe, diesem Buch keine Bewertung zu geben. Der Heyne Verlag hat mir dieses Buch freundlicherweise zur Verfügung gestellt, da ich mich zu dem Zeitpunkt sehr für Kriminalliteratur interessiert habe. True Crime und alles was dazu gehört, hat mich eben schon immer fasziniert. Allerdings musste ich schnell merken, dass das Lesen von Crime & Co. dann doch nichts für mich ist. Die Inhalte des Buches, der Autor (der ja nicht umsonst bei einigen Leser*innen sehr beliebt ist) und der Verlag können daher nichts für mein persönliches Empfinden dem Buch gegenüber. Der Klappentext hörte sich für mich mehr als spannend an. Ein Unschuldiger, der des Mordes angeklagt wird - Hallo? Das schreit doch nach einem Buch, das gelesen werden möchte. Ist dies nicht eines der schlimmsten Dinge, das einem Menschen passieren kann? Man kann jedoch heraus lesen, dass da noch viel mehr hinter steckt. Accociated Press bezeichnet dieses Buch als "brisanten Justizthriller". Da ich sowieso gerne Thriller lese und immer wieder gerne meinen Horizont erweitere, hörte es sich für mich perfekt an. Kommen wir nun zu den Punkten, die mich haben merken lassen, dass diese Art von "Justizthriller" dann doch (noch) nichts für mich ist.

Wir als Leser*innen verfolgen in der Geschichte einen ehrgeizigen, etwas selbstgerechten Anwalt namens Cullen Post, der zusammen mit der Hilfsorganisation "Guradian Ministries" für Gerechtigkeit und Ordnung sorgen möchte. Sie setzen sich gemeinsam dafür ein, dass unschuldige Menschen aus dem Gefängnis freigelassen werden. Dabei eröffnet Grisham implizit seine Verachtung und Kritik gegenüber dem amerikanischen Justizsystem. Das klingt alles sehr interessant und könnte für mich als Laie was das amerikanische Rechtssystem betrifft, sogar zu einer Horizonterweiterung führen. Wenn es eben nicht so unglaublich monoton und langweilig geschrieben wäre. Mir fiel es schwer, bei den vielen Seiten am Ball zu bleiben. Meine Gedanken schweiften immer weiter ab, bis ich mich letztendlich dazu entschieden habe, dieses Buch nicht zu beenden. In einigen anderen Rezensionen habe ich gelesen, dass dies wohl auch nicht der klassische Grisham ist, der hier auf dem Papier zu lesen ist. Die Charaktere und auch die Grundidee ist wirklich interessant und hat mich eben auch dazu getrieben, das Buch zu lesen, allerdings spielten sich die Szenarien genau so ab, wie man es erwartet hätte. Ich hatte einfach keine Motivation mehr, dieses Buch zu beenden. Ich bin mir auch nicht einmal genau sicher, ob die Beschreibungen bezüglich des Rechtssystems in Amerika wirklich so zutreffen, wie sie so anklagend im Buch besprochen werden. Dazu fehlt mir schlichtweg das Wissen, allerdings habe ich durch das Buch auch gemerkt, dass es mich nicht wirklich interessiert. 

Vielleicht werde ich mich irgendwann an ein anderes Buch von John Grisham heranwagen oder aber eine*n andere*n Kriminalautor*in eine Chance geben. Dieses Buch lässt mich aber nicht darauf hoffen, dass dieses Genre doch noch etwas für mich ist. Glücklicherweise kann sich meine Mutter sehr für diese Art von Geschichten begeistern, weswegen ich damit wenigstens eine Leserin glücklich machen kann. Dennoch bedanke ich mich sehr herzlich für das Zusenden des Rezensionsexemplars und hoffe, meine Stand- und Kritikpunkte verständlich ausgedrückt zu haben. 







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