Rezension "Die Ermordung des Commendatore I" von Haruki Murakami




Infos zum Buch:

Seitenzahl: 480











Nach seiner Biographie war dies mein erster Roman von Haruki Murakami. Er als Person, als Schriftsteller interessiert und fasziniert mich schon sehr lange, weswegen es für mich eindeutig war, dass ich seine Bücher nach und nach lesen möchte. "Die Ermordung des Commendatore I" hat mich in den Bann gezogen von Seite eins. Was soll ich sagen? Murakami entwickelt sich sehr schleichend aber unglaublich rasant zu meinem Lieblingsautor. Seine Person, sein bildhafter Schreibstil, seine einzigartige Geschichte und diese Ideen, die er in seinen Romanen einbringt, sind einfach nur fesselnd und mitreißend. Ich kann nicht anders als zu schwärmen. 
Ich weiß von seinen Fans, dass die Erwartungshaltung bei seinen Büchern immer recht hoch sind, weswegen ich auch sehr voreingenommen war. Ich habe viel erwartet und letztendlich mehr bekommen. Sein Stil ist einzigartig, anders lässt es sich nicht beschreiben. Er schreibt auf seine eigene Weise, welche sich in jedem seiner Bücher wiedererkennen lässt, so sagt man. Mich verzaubert Japan und ich habe das Gefühl, dass er als japanischer Autor, mir das Land durch seine Bücher noch näher bringt. Ganz großes Lob geht vor allem an die Übersetzerin Ursula Gräfe, die, wie ich finde, seine Werke auch in Deutschland aufleben lässt.  Seine Worte berühren tief im Inneren, lassen den Leser aus dem Alltag flüchten und bieten Alterität. Genau das ist die Aufgabe von Literatur. Murakamis Roman ist für mich ein Inbegriff von gelungener Literatur.
Die Ermordung des Commendatore war für mich ein guter Einstieg in die Welt Murakamis und kann ich auch jeden anderen Unerfahrenen empfehlen, ganz besonders, wenn dieser sich für Kunst interessiert. Denn in diesem Roman geht es um einen namenlosen Maler, der seine Fähigkeit aufgrund eines privaten Problem aufs Eis gelegt hat und erst durch einen ganz besonderen Menschen diese wieder aufleben ließ. Dieser besondere Mensch ist Herr Menshiki. Auch ich empfand ihn als besonders und spannend, wollte wissen, was es mit ihm auf sich hat und vor allem, welche Intentionen er hatte. Natürlich endet der erste Band mit einem spannenden und offenen Ende, weswegen ich ganz bald mit dem zweiten Band starten möchte. In der Originalfassung sind die beiden Bände in einem Buch, weswegen man in Deutschland sozusagen mitten im Buch aufhört zu lesen. Besonders gegen Ende bekommt die Einzigartigkeit von Murakami zum ersten Mal Ausdruck, denn er verwendet fantastische Merkmale - fantasievoll, übernatürlich und bemerkenswert, definitiv nicht für jeden etwas. Obwohl es unrealistisch ist, hat es dennoch etwas stilistisch und sprachlich Anerkanntes, eben etwas Besonderes, wie ich es schon oftmals betont habe. Selten habe ich stilistisch etwas besseres gelesen. Murakami verbindet Wörter, eröffnet dem Leser ein neues Denken, eine neue Welt, ohne dabei in das Fantasy Genre zu rutschen. Sein Schreiben hat Wiedererkennungswert. Er nutzt Stilmittel, die man sonst nur aus der Schule kennt. Ich persönlich liebe es, ich liebe Metaphern, liebe es, wie Buchstaben zusammen gesetzt werden können und verschieden interpretiert werden können, ich liebe es, was Murakami mit seinen Worten in mir hervorbringt. Er ist derjenige, der mich dazu gebracht hat, selbst zu schreiben. Es fehlt Murakami mit seiner Wortgewandtheit nie an Humor oder Charme.  Er erzeugt Bilder im Kopf, schafft Gefühle, die lebhaft und kraftvoll sind. Es ist ein wahres Meisterwerk!

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